Urbarium - Abschriften |
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aus den Jahren 1553 -
1850 |
Zusammengestellt im
Jahre 1930
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Laut Meyers Lexikon-Redaktion: Urbarium (lat.) Verzeichnis von Güterbeständen und Einkünften einer Grundherrschaft |
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Reigersdsorf. 1250. Nach den Mongolenstürmen kamen die in der Umgebung von Hof und Bärn wohnenden Überlebenden wieder aus ihren Verstecken hervor und das Bistum Olmütz, als Grund-Obrigkeit suchte die entstandenen Lücken in der Bevölkerung wieder durch Heranziehung von Ansiedlern aus Sachsen und Schlesien zu ergänzen. 1253. In diesem Jahre wurde Ladislav von Sternberg mit diesem Gebiete belehnt. Er legte die Stadt Sternberg an, Hof bestand schon seit 902. Zdislav v. Chlumetz auf Schoß Sternberg war ein Günstling des Böhmenkönig Premysl Otokar 2. Und fiel an seiner Seite in der Schlacht bei Dürnkrut 1278. Die Umsiedler im Gebiete Hof wurden mit der Befugnis beteilt, den im Umkreis gelegenen dichten Urwald zu schlagen, und den Boden urbar zu machen. Der Gründer eines Dorfes erhielt ein größeres Stück Land unentgeltlich zugewiesen und erbaute dann das Erbgericht. Jeder der neuen Ansiedler erhielt ebenfalls ein Stück gerodetes Ackerland, das in Huben eingeteilt wurde. Die einzelnen Huben wurden dann meistenteils miteinander in der Länge verbunden und Erb genannt. Diese Bodenzuteilung wurde das Fränkische Waldhufensystem genannt und die meisten Dörfer Nordmährens sind darnach angelegt. Der Bauernhof liegt inmitten des streifenförmigen Grundbesitzes und der Umsiedler konnte geradeaus auf sein Hauserb gelangen bis an die äußerste Grenze, ohne ein fremdes Grundstück zu betreten. Nach diesem Besiedlungssystem wurde in den Jahren 1258-80 auch die Ortschaft Reigersdorf angelegt. Der Gründer und erste Erbrichter hieß wahrscheinlich Richart- da in den ältesten vorhandenen Urkunden vom Jahre 1269 das Dorf Richartice genannt wird. In einer Urkunde vom Jahre 1269 - Streit mit dem Kloster Hradisch und der Gutsherrschaft Sternberg werden 36 Gemeinden aufgezählt, die damals schon zu der Herrschaft Sternberg gehörten. Richartice wird als 25. Ortschaft aufgezählt. Von 1278-1296 war Jaroslav Besitzer von Sternberg, 1296-1301 Albrecht, beide Söhne des Wislav v. Chlumetz des Begründers der Herrschaft. Sein Nachfolger ist Dyonis v. Sternberg. Er zog neuerdings Umsiedler aus Schlesien heran und verteilte auch kleinere Teile von Huben unter sie. Man unterschied dann Bauern und Gärtler. 1317. Infolge einer sehr argen Mißernte brach in den Gemeinden um Hof und Bärn in diesem Jahre eine pestartige Seuche aus, welche hunderte Menschen hinwegraffte. 1364 Bischof Albrecht von Sternberg befreit die Stadt Hof und die umgebenden Dörfer vom Heimfallrecht, jeder konnte nach seinem Tode sein Besitztum vertestieren wem er wollte. Bericht: (Wenzelides- Chronik Seite 283.) Diese Heimfalls-Urkunde(Landesarchiv Brünn) in lateinischer Sprache abgefaßt lautet: Wie wir unseren Untertanen des Städtchens Hof und der umgebenden Dörfer, ihr Bestes zu fördern bestrebt sind, so haben wir nach reichlicher Überlegung, nach eigens eingegangenen Erkundigungen nachstehendes zuerkannt: Die Stadt Hof , sowie die Dörfer: 1. Christdorf 2. Rautenberg 3. Jockelsdorf 4. Heidenpiltsch 5. Maiwald 6. Sternek 7. Herzogswald und 8. Reigersdorf haben dieselben Rechte, wie die Bürger von Sternberg, und können ihre Güter disponieren wohin sie wollen. Alle Begünstigungen welche uns bisher bei Todesfällen zugefallen, werden hiermit erlassen. Doch soll jedes Testament in jedem Orte im Beisein des Richters gemacht werden und wo kein Blutsverwandter da ist, soll alles bewegliche Gut auf den nächsten Freund übergehen, wenn keiner vorhanden, soll es der Gemeinde zufallen, welche solches Gut zum Besten der Armen verwerten soll. Hierin sollen sich nun alle Einwohner dieser oben genannten Orte ernstlich danach richten und ohne Verletzung unserer anderen Rechte als unsere Getreue verharren und im treuen Gehorsam bleiben. Gegeben auf Schloß Sternberg, am letzten Sonntag 1364. Adalbert v. Sternberg Bischof & Gutsherr. 1380-82. Werden in Olmützer und Freudentaler Bergwerksurkunden Bergwerke bei Brockersdorf und Reigersdorf erwähnt. Auch Goldwäschereien bestanden bei Reigersdorf. Das gewonnene Waschgold wurde nach Zuckmantel geliefert, wo es geschmolzen wurde. Die Gärtler von Reigersdorf fanden in diesen Bergwerken und Goldwäschereien reichlich Arbeit und guten Verdienst. Peter von Bechin Gutsherr auf Schloß Sternberg gab im Jahre 1384 eine eigene Bergverordnung heraus und zog Umsiedler aus der Rheingegend in das Hofer Gebiet, weil diese den Bergbau kannten und die Goldwäschereien rationell auszunutzen verstanden. 1410. Peter von Kravarn Gutsherr von Sternberg bestätigt der Stadt Hof alle alten Privilegien neuerdings und verpflichtet mittels eines Vertrages die Dörfer 1. Christdorf, 2. Reigersdorf, 3. Rautenberg, 4. Jockelsdorf, 5. Heidenpiltsch, 6. Sternek, 7. Herzogswald, ebenso 2 Eisenhütten an der Mohra ihr Recht in Hof zu holen, auch von dort alle Notwendigkeiten als Fleisch, Brot und Bier und andere Lebensmittel zu kaufen. Auch dürfte in diesen 7 Dörfern kein Handwerker etwas neues machen, Schmiede ausgenommen. Alles sollte in Hof verfertigt werden. (Meilenrecht) ( Chronik von Hof Seite 283.) 1420. Kommen die Hussitten in die Umgebung von Hof und plündern die Dörfer aus, auch viele Häuser wurden in Brand gesteckt. Viele hundert Einwohner wurden von den fanatischen böhmischen Glaubenskämpfern erschlagen, oder mußten im Hussittenheere dienen, den meisten gelang es wieder zu fliehen und die Heimat zu erreichen. 1432. In diesem Jahr zogen die Hussittenhorden ab, die Gutsherrin Elisabeth von Sternberg mußte mit Geldmitteln helfend einspringen, da sonst viele Anbauer aus dem Hofer Gutsgebiete ihre Besitze verlassen mußten, da Not und epidemische Krankheit, die Einwohner dezimierten.(Schmidt-Chronik Seite 84) 1468. Die Gemeinden um Hof hatten sich wieder von den Schrecknissen der Hussittenkriege erholt, Handel und Gewerbe blühten, die Bergwerke wurden rationell betrieben und lieferten große Ausbeute. Da brach ein Krieg zwischen dem Böhmenkönig Georg von Podichrad aus gegen Matias Cornimus von Ungarn, der große Landstrecken verwüstete. 1471 bekämpfte der Polenkönig Kasimir I. den Ungarnkönig Matias, der ganz Mähren und Schlesien besetzt hielt und in Olmütz zum König von Böhmen gekrönt wurde. Die Umgebung von Hof litt damals schwer unter den Kriegszügen, da sich die Kämpfe bei Troppau abspielten und die nordmährischen Adeligen zum Polenkönige hielten. Pestartige Krankheiten vernichteten die Einwohner sodass in den Dörfern des Hofer Gutsgebietes viele Häuser leer standen, da die Bewohner gestorben waren. Reigersdorf wurde damals arg verwüstet, ebenso Heidenpiltsch und die Dörfer Jockelsdorf und Sternek unweit Heidenpiltsch wurden ganz dem Erdboden gleich gemacht und nicht mehr aufgebaut. Auch die beiden Burgen Sternek und Mödlitz wurden von den ungarischen Raubhorden vollständig zerstört. Nur der Neptun des Burghofbrunnens in Mödlitz wurde gerettet und diese Steinfigur am Röhrkasten, auf dem Ringplatz in Hof wieder aufgestellt. In Reigersdorf mußte der Gutsherr Johann Berka von Dub und Lippe abermals mit Geldmitteln helfend eingreifen, da die meisten Besitze ganz verwüstet dastanden und oft keine Käufer fanden. Es dauerte Jahrzehnte bis sich die schwer heimgesuchten Gemeinden um Hof von den Schrecken des Krieges erholten. ( Stief-Chronik des Bezirkes Sternberg) 1504. Der Gutsherr Wenzel Berka verleiht dem Stadtvogte Jakob Scheffel in Hof wichtige Privilegien, auch die Erbrichter der Umgebung erhalten neue Privilegien über Schankrecht, Mühlen-, Fleischer- und Bäckerbefugnissen. In einer Urkunde ( Archiv Sternberg ) wird Franz Kallert als Erbrichter in Reigersdorf genannt. Er erhält für getreuen Dienst , als ehrbarer Mann noch eine Hube Acker unentgeltlich von der Obrigkeit zugewiesen. 1520. Der Protestantismus bürgert sich in Hof und den umgebenden Gemeinden ein, die Prediger dieser neuen Lehre erlangen durch ihre Bibelkenntnisse und Begeisterung bald großen Anhang, da auch die Gutsherren in Sternberg die Ausbreitung des Luthertums unterstützen. Als erster Pastor wird Johannes Teufel, von seinen Anhängern Johannes Angelus genannt im Jahre 1534 urkundlich erwähnt. Die katholischen Pfarrer von Domstadtl, St. Liebau und Bärn nahmen gegen Pastor Angelus Stellung, er mußte im Jahre 1535 Hof wieder verlassen und nach Schlesien auswandern, doch der protestantische Glaube festigte sich dadurch immer mehr in Hof und den umliegenden Gemeinden. Evangelische Buschprediger hielten im Freien Gottesdienst und im Geheimen trat einer nach dem andern bei, sodass der Anhang im Jahre 1550 schon so groß war, dass wieder ein Pastor, Adam SchXXX , (aus Ottmachau/Schlesien gebürtig) in Hof und Umgebung auftreten konnte. 1552. In diesem Jahre herrschte in Hof und den umliegenden Dörfern, sowie auch im Bärner und St. Liebauer Gebiete die asiatische Beulenpest, welche schwere Opfer forderte. Am Tage St. Laurenzi begann diese gefährliche Seuche und dauerte bis zum Jahre 1557. Die Dörfer Brockersdorf, Reigersdorf, sowie Domstadtl starben damals fast ganz aus. Viele Besitze standen wüst, es mußten von Schlesien, aus der Gegend von Neisse und Glatz neue Umsiedler herangezogen werden, damit die Dörfer wieder bevölkert wurden. (Drechsler-Chronik Seite 39) 1590. Am Tage Petri Kettenfeier, welcher der erste Tag im Monat August ist, ging über Hof, Reigersdorf, Brockersdorf und Bärn bis Domstadtl ein schweres Unwetter nieder. Die Graupen waren so groß wie Rettiche. Alle Ernte wurde total vernichtet. Das Getreide, Flachs, Kraut und Rüben wurden ganz zerschlagen, die Felder sahen ganz verwüstet aus. Äcker und Wiesen waren verschlämmt, der Humusboden ist weg, nur Steine und Felsen sind sichtbar Bericht im (Jurenda-Moravia) 1808 1602. Die Guts-Verwaltung Hof gibt neue Robot-Verordnungen heraus. Die Gemeinde Reigersdorf wird dem Meierhofe Bärn zur Robotleistung zugewiesen, zur Erntezeit mußten jedoch auch eine Anzahl Mäher zur Robotleistung nach dem Meierhofe Karlsberg gesendet werden, was der weiten Entfernung halber immer großen Unwillen im Dorf erregte. 1608. Jakob Plomberius wirkt als evangelischer Pastor in Hof . Der Gutsherr Herzog Karl von Münsterberg ist ein begeisterter Anhänger des Luthertums, gerät daher mit dem Olmützer Bischof Stanislaus Prolovsky in Streit, da er im ganzen Gutsgebiete Sternberg-Hof protestantische Kirchen erbauen läßt. Kurz vor seinem Tode 1617 gab er noch an seine Herrschaftsgemeinden eine Verordnung heraus, in der er seine Untertanen ermahnte treue Untertanen zu bleiben. Diese Verordnung (Archiv Sternberg) lautet wörtlich: Verordnung: Ich, Karl, Herzog von Münsterberg-Öls, verspreche meinen Untertanen der 36 Herrschaftsgemeinden, die Augsburgische Konfession in allen Kirchen aufrechtzuerhalten, da ich in derselben auch seit meiner Jugend unterrichtet wurde, nur Geistliche dieses Glaubens einzusetzen. Auch ermahne ich alle Untertanen mit gebührender Andacht dem evangelischen Gottesdienste beizuwohnen, vorzüglich an Sonn- und Feiertagen, sowie eifrig sein im Anhören der göttlichen Worte, wenn aber der Gottesdienst endigt, sollen sich auch alle der körperlichen Arbeit enthalten und sich keiner Zügellosigkeit ergeben, worüber dann meine Gutsbeamten in Sternberg und Hof gewisse Geldbußen und körperliche Strafen verhängen müßten. Die Pastoren haben das Recht zum Testieren, und müssen auch bestrebt sein, an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst mit gebührender Andacht zu verrichten. Gegeben auf Schloß Sternberg, St. Georgstage, 1617. (per uspera at astra) Karl, Herzog von Münsterberg und Öls. Doch alle diese Verordnungen konnten den Niedergang des Protestantismus nicht aufhalten, von Kardinal Ditrichstein in Olmütz wurde die Gegenreformation eingeleitet. Die Tage des Protestantismus waren gezählt. Die neuen Gutsherrn von Sternberg, Heinrich und Karl Herzog von Münsterberg, welche die Herrschaft gemeinschaftlich besaßen, gaben im Jahre 1620 neue Gerichtsverordnungen heraus, die Halsgerichte in Sternberg, Hof und Bärn erhielten einen Scharfrichter gemeinsam, welcher in Bärn wohnte. In Hof wurde der Arrest Costudia neu renoviert und mit einem Schrotzaun umgeben, der Galgen wurde neu gebaut. Die Schau- und Schandstellungen wurden am Ringplatz in Hof abgehalten. Der Pranger stand vor dem Rathause, Diebe wurden in Halseisen, oft auch mit Schandmasken ausgestellt, liederliche Frauenzimmer wurden mit Ruten in der Hand dem Gespötte der Leute preisgegeben. Auch Schandhölzer waren in Gebrauch mit Öffnungen für Kopf und Hände, welches Strafmittel bei Streit- und Raufbolden angewendet wurde. Auch die "Brechl" wurde oft angewendet, besonders bei weiblichen Personen, diese stand in Hof vor der Kirche und Übeltäterinnen wurden am Sonntag während des Gottesdienstes zur "Brechl" geführt, und mußten die rechte Hand durch eines der Holzlöcher stecken und trugen auch eine Tafel um den Hals gehängt, auf welcher ihr Vergehen geschrieben stand. Sie mußten dann zum Gespötte der Kirchenbesucher solange dastehen, bis der nachmittägliche Gottesdienst beendigt war. Oft mußten sie, je nach Ausmaß ihrer Strafe, drei bis vier Sonntage in der "Brechl" stehen, auch bei Gotteslästerungen wurden die Übeltäter mit der "Brechl" bestraft. Bei vielen Vergehen mußten die Delinquenten mit zwei Kerzen in der Hand bei der Kirchentür stehen, während des Gottesdienstes, oder barfüßig und barhäuptig vor dem Altare stehen. Der Scharfrichter Josef Frey in Bärn hatte auch das Amt eines Wasenmeisters in Hof und den umgebenden Gutsgemeinden, auch als Tierarzt wurde er oft verlangt, oft ließen sich auch Menschen von ihm kurieren, wie Aufzeichnungen jener Zeit bezeugen. (Bericht Archiv v. Karlsberg Buch 46) |
1621. Dänische Truppen kommen in
die Umgebung. Besonders die Dörfer und Städte Hof,
Reigersdorf, Brockersdorf und Bärn wurden stark in
Anspruch genommen bei Einquartierungen und
Kontributionen. Eine Urkunde ( Archiv Sternberg )
lautet: Wir Untertanen der Dörfer Brockersdorf, Reigersdorf berichten, dass am 1. Juni d. J. starken dänischen Reitertruppen hier Quartier verschafft werden mußte, da sie in Bärn nicht hinreichend Platz hatten. Wir ohnehin gänzlich verarmten Bewohner sind durch die hier lagernden Dragoner vom Regimente des Obristen Michael v. Fraundorf schon total beschwert und wir noch weitere Einquartierungen erhalten, wäre zu befürchten, dass wir unsere Besitze verlassen und in die Wälder flüchten müßten. Wir bitten daher Euer Gnaden wollen beim dänischen Oberkommandant Grafe von Mansfeld eine Bitte einreichen, damit wir ganz verarmten Einwohner nicht mehr mit solch drückenden Einquartierungen belegt würden. Wir vertrauen hiermit auf Euer Gnaden und auf Gottes Schutz. 1623-1630. Hatte in Hof der Dänenkommandant Graf Mansfeld sein Hauptquartier. Die Dörfer Maiwald, Heidenpiltsch, Herzogwald, Christdorf und Reigersdorf wurden mit Kontributionen sehr bedrängt. Oft konnten diese hohen Anforderungen nicht rechtzeitig eingebracht werden, und Erbrichter, sowie Geschworene dieser Gemeinde wurden dann in das Militärgefängnis in Hof gesteckt und nicht eher freigelassen bis alle Zahlungen geleistet wurden. Die protestantischen Pfarrer müssen auswandern, der katholische Glauben wird wieder mit Zwang eingeführt, wer nicht katholisch werden wollte, mußte auswandern. 1632. Von der Landesregierung kamen in diesem Jahr sehr strenge religiöse Verordnungen heraus. Ein Original (Archiv Olmütz) lautet: "Weil der Religions-Unterschied die Hauptursache der Rebellion gegen den Kaiser und Staat gewesen, so sollen alle Untertanen künftighin nur in der Einigkeit der heiligen römisch-katholischen Kirche erhalten bleiben und kein anderer G lauben und dessen Ausübung darf hinfüro im Staate Österreich geduldet werden. Die Kirche wird zu einer Staatseinrichtung erklärt und die Amtsrichter der Herrschaften unter strengstes "Jus Gladii" der katholischen Kirche gestellt. Die Aufsicht über das religiöse Leben der Untertanen wird dem Gutsherrn oder Herrschaft, den obrigkeitlichen Beamten, den Vögten sowie Erbrichtern zur Pflicht gemacht. Jeder Vogt und Erbrichter muß in seiner Gemeinde darüber wachen, dass die Untertanen, ob jung oder alt, des Sonntags in die Kirche gehen, ebenso an kirchlichen Feiertagen. Alle diejenigen die zu spät in die Kirche kommen, oder diese noch vor Ende des Gottesdienstes verlassen, kommen unnachsichtlich auf 8 Tage ins Gefängnis. Ebenso diejenigen, welche an Quatember und Fasttagen Fleisch essen werden unnachsichtlich mit strengstem Arrest bei Wasser und Brot bestraft. Jedermann ist gezwungen zur österlichen Beicht zu gehen und wer ohne Beicht, von einem jähen Tode ereilt wird, erhält kein kirchliches Begräbnis. Die Vögte haben das Recht alle nicht katholischen Bücher zu verbrennen, ebenso die Erbrichter haben das selbe Recht, dies in ihrer Gemeinde zu tun. Zu diesem Zwecke sind auch in allen verdächtigen Häusern genaue und unparteiische Hausdurchsuchungen zu veranstalten und alle evangelischen Bücher und Schriften sind öffentlich zu verbrennen. Der Schulunterricht muß von nun an nur von würdigen, geprüften Lehrern nach streng katholischen Regeln erteilt werden.. Wer nicht katholisch wird, soll unverzüglich seines Gutes für verlustig erklärt werden und aus dem Gutsgebiete entfernt werden. Dies diene zu jedermanns Kenntnis. Brünn am 2. Januarius 1634. Freih. v. Zavisch Landeshauptmann Stellv. 1639. Wurde zwischen Christdorf, Maiwald und Heidenpiltsch das Hauptlager der kais.österreichischen Truppen errichtet. Auch diese Soldaten hoben in Hof und Reigersdorf große Kontributionen ein. 1642. Besetzten die Schweden Hof, unter Oberst Winter. Wurde der Stadt und den umgebenden Orten abermals große Lieferungen an Proviant, Hafer und Stroh vorgeschrieben. Die angeforderten Sachen konnten nur schwer und verspätet in den Herrschaftsdörfern aufgebracht werden. Wie bedrängt damals die Einwohner waren zeigt nachfolgende Bittschrift, deren Original sich im Archiv Sternberg befindet. An das hochherrschaftliche Gutsamt in Sternberg. Aus tiefbetrübtem und schwerem Gemüte, wegen übermäßiger Contribution von Dragonern und Fußvolk, müssen wir verarmten Leute des Hofer Gutsgebietes, notgedrungen, in allergehorsamster Demut klagend vorbringen, und unsere Zuflucht suchen, wie von so viel fremdem Kriegsvolk unsere Gemeinden des Gutsgebietes Karlsberg geplagt sind. Raufereien dieser zügelloser Soldateska, Aufbrechen von Schlössern, Kisten und Kasten sind an der Tagesordnung. Auch wird gewaltsam geplündert, sogar der Armen, Witwen und Waisen nicht geschont. Derentwegen bitten wir uns allergnädigst in Schutz zu nehmen und Mittel und Wege zu finden, dass wir ohnehin verarmten Bewohner der Hofer und Karlsberger Gutsgemeinden nicht noch in größere Not gestürzt werden. Wir haben meistenteils selber kaum das nötige Brot im Hause und müssen oft bitteren Hunger leiden, da uns von den rohen schwedischen Söldnern alles zum Leben Notwendige weggenommen wird. Wir empfehlen uns Ihrer gnädigen Fürsorge und bitten um väterlichen Schutz. Die Gemeinden des Gutsamtes Karlsberg. 1647. Der schwedische Oberst Winter und Anton von Rohenstein blieben bis zu diesem Jahre in Hof. Die Bedrückungen der Bevölkerung dauerten fort, viele Besitzer mußten Schulden halber ihre Häuser um einen Schundlohn verkaufen und auswandern.. Einigen Berichten im Karlsberger Archiv nach wurden in den Jahren 1647-50 in der Gemeinde Reigersdorf Besitze mit einer ganzen Hube Acker (70 Metzen) um 112 Thaler verkauft. Und trotzdem fanden sich wenig Käufer, da kein Geld vorhanden war und die be------ Jahrgulden nicht aufgebracht werden konnten. Viele Häuser standen damals wüst und unbewohnt, da epidemische Krankheiten die Bevölkerung gelichtet hatten. Auf den Bauernhöfen sah es damals sehr traurig aus, auf den Feldern wuchs nur Unkraut, da die meisten Anbauer keine Pferde hatten um die Äcker bestellen zu können, der Getreidesamen mußte auf die Stoppelfelder gesät werden. 5-6 Bauern zusammen hatten nur ein Pferd, einen Wagen, oft mußten die Ackergeräte gemeinschaftlich benutzt werden. Auch mit der Kleidung war es schlecht bestellt. In den meisten Häusern gab es nur ein Paar Schuhe oder Stiefel und diese mußten daher in der kalten Jahreszeit von allen Familien-Mitgliedern gemeinsam getragen werden. Die meisten trugen nur Leinwandhadern um die Füße gewickelt, welche mit Schnüren zusammengehalten waren. (Bericht Faustin-Chronik Seite 86 ) 1650. Anläßlich des endgültigen Friedensschlusses wurde auch in der Pfarrkirche in Hof ein feierlicher Dankgottesdienst gehalten. Jung und alt war froh, dass nach so langen schweren Kriegsjahren nun endlich Ruhe und Frieden unter die so schwergeprüfte Menschheit kam. Während der Kriegszeit hatte, von den dänischen und schwedischen Truppen begünstigt, der Protestantismus in Hof und den umliegenden Dörfern wieder neue Wurzeln gefaßt. Die Regierung setzte wieder die Gegenreformation ein. Der Amtmann in Karlsberg Johann Kobylka trat mit Unterstützung des Olmützer Jesuiten Philipp Hartung energisch für die Wiedereinführung des katholischen Glaubens ein. Rabatinische Dragoner lagerten in Sternberg, zeitweise auch in Hof, welche Gewaltmaßregeln gegen den Protestantismus einführten. Brautleute wurden unter Militärassistenz in Hof getraut, Kinder getauft und die Einwohner der Dörfer Reigersdorf und Maiwald mit Militärgewalt in die katholische Kirche nach Hof geführt, unter Militärassistenz wurden auch Beichten abgehalten und die Bewohner gezwungen ihre katholischen Pflichten zu erfüllen und die Sakramente zu empfangen. Die rabatinischen Dragoner lösten die Lichtenstein-Dragoner ab, die lange Zeit bis 1667 in Hof einquartiert lagen und die Bewohner arg bedrängten. Doch der Protestantismus lebte in den Gemeinden um Hof im Stillen weiter, die meisten wurden nur zum Schein katholisch, im Herzen blieben sie dem Luthertum treu. Erst als die Generation, welche den 30-jährigen Krieg überlebt hatte ausgestorben war, kam der Katholizismus wieder zur Geltung. 1672. Für die Gutsgemeinden der Herrschaft Karlsberg werden neue Robot-Verordnungen herausgegeben. In diesem Jahr gehörten nachstehende Orte zur Herrschaft Karlsberg: 1.Brockersdorf 2.Hof 3.Christdorf 4.Gersdorf 5.Mähr.Hartau 6.Heidenpiltsch 7.Reigersdorf 8.Heimerldorf 9.Herzogwald 10.Rautenberg 11.Kunzendorf 12.Altliebe 13.Maiwald 14.Mödlitz 15.Neudörfl. (Stief-Chronik des Bezirks Sternberg). 1673. War eine arge Mißernte und Teuerung. Es kostete damals im Gebiete der Stadt Hof ein Pfund Rindfleisch 10 Kreuzer, ein Pfund Schweinefleisch 8 Kreuzer. Da die Not und Arbeitslosigkeit besonders in der Dorfbevölkerung groß war, durften keine lärmenden Tanzunterhaltungen abgehalten werden. 1680. Laut Aufzeichnungen im Gutsarchiv Karlsberg wurden in diesem Jahr viele Häuser in Reigersdorf erbaut. Die Gutsherrschaft unterstützte die Neubauten durch ausgiebigen Kredit in Jahrgulden rückzahlbar. Auch mehrere größere Käufe wurden in diesem Jahr abgeschlossen. Der Kaufpreis einer Wirtschaft mit einer Hube (70 Metzen) betrug damals in Reigersdorf meistenteils 600 bis 700 Thaler, einige kleinere Besitze wurden um 360 Thaler verkauft. Der Preis eines Hauses allein, ohne Äcker, betrug meistens 150 Thaler, doch wurde auch ein Haus im Jahre 1882 um 80 Thaler verkauft. Zu jedem Hause gehörte auch der Beilaß. Er bestand zu jener Zeit außer den üblichen Haus- und Ackergeräten auch aus der "gebührlichen Hauswehr" und als solche werden in den Käufen bezeichnet: 1. Muskete 2. Eine kurze Wehr oder Helebarde, 3. Ein Säbel, 4. Ein Rohr und ein Spissen zur Hauswehr. 1682. Wegen der Türkengefahr und Belagerung Wiens erging am 23. Oktober vom Gutsamte Sternberg aus der Befehl, dass alle Tanzunterhaltungen einzustellen sind. Jede Übertretung wurde strengstens bestraft. Doch nach dem Entsatze Wiens wurden diese Verordnungen wieder erlassen, in allen Kirchen wurden Dankgottesdienste abgehalten. 1683. Wurde vom Pfarrer in Hof von der Kanzel herab erklärt, dass jeder ein Strafgeld an die Kirche zu entrichten hat, der an Sonn- und Feiertagen die Messe versäumt, auch solche die öffentlich fluchen. (Schmidt-Chronik Seite 102). 1684. Große Arbeitslosigkeit in Hof und Bärn, die Wege und Wälder sind unsicher, Räuberbanden machen sich bemerkbar, die Reisende ausplündern. Vom Gutsamte Sternberg werden strenge Verordnungen herausgegeben. Eine dieser Dekrete (Abschrift in meinem Besitz) lautet. Verordnung: "Vom Gutsamte wird obrigkeitswegen nachstehendes verordnet: Bei allen im Monat Jänner dieses Jahres abzuhaltenden Jahrgadiengen muß mit aller Strenge darauf hingewiesen werden, dass verschiedene Unzukömmlichkeiten von nun an nicht mehr länger geduldet werden können. Besonders zu erwähnen sind die skandalösen, absonderlichen Tänze bei den nächtlichen Stockengängen, welche hinfüro strengstens verboten sind. Auch die viele Nachtschwärmerei von freiledigen Burschen und Mägden ist untersagt. Auch das sehr übliche und höchst strafbare Laster des Wirtshausgehens von Burschen unter 16 Jahren ist ungesetzlich, und das liederliche, gefährliche Tabakrauchen und Trinken von starkem Branntwein, bei Arbeitsleuten verheiratet und ledig. Untersagt ist auch das Kartenspiel und wird bestraft. Dies diene jedem zur Darnachachtung. Sternberg am 2. März 1684. Silvius Herzog von Würtemberg und Teck. 1702. In diesem Jahr war eine sehr gute Ernte, sodass die Preise für Nahrungsmittel bedeutend herabsanken. 1 Pfund Rindfleisch kostete: 4 Kreuzer, 1 Pfund Schweinefleisch 6 kr, ein Brot 6 Pfund schwer, 25 Kreuzer, 1 Maßl Weizenmehl kostete 2 Kreuzer. 1710. Am 5. Juli wurden die Gemeinden um Hof und Bärn durch ein furchtbares Hagelwetter verwüstet. Es entstand eine Teuerung. Fichtenrinde wurde gedörrt, gemahlen und unter die Kleie gemischt, um das Brot schmackhafter und verdaulicher zu machen. In den Wäldern herrschte große Unsicherheit, zahlreiche Raubüberfälle kamen in der Umgebung von Hof vor. 50 Bewaffnete wurden nach Hof kommandiert, welche alle Wälder absuchen mußten. Die Wegelagerer aber zogen sich nach Schlesien zurück, wo sie in Freudental gefangen und enthauptet wurden. 1717. Kam vom Kreisamte Olmütz für die Gemeinden dieses Kreises eine Mäßigkeits-Verordnung heraus, mit nachstehendem Wortlaut: "Vom k.k. Kreisamt Olmütz Amts und Obrigkeits wegen wird verordnet: Es ist hieramts sehr mißfällig aufgenommen worden, dass in den meisten Ortschaften des Olmützer Kreises zur Zeit der im Herbste abzuhaltenden Kirmessen, ebenso in den letzten 3 Faschingstagen ein ärgerlicher, Gott auf das höchste beleidigender Lebenswandel ohne jede Scheu getrieben wird, sodass mit der Ordinari Abstrafung nicht mehr länger gezögert werden kann. Bei Familienfesten wie Hochzeiten und Taufen ist größte Sparsamkeit zu beobachten und der Verbrauch muß so viel wie möglich eingeschränkt werden. Bei Hochzeiten darf nicht mehr als von einem halben Scheffel Weizenmehl Kuchen gebacken und nicht mehr als ein halber Eimer Bier ausgeschenkt werden. Die unnötigen Verschwendereien bei solchen Gastmählern sind künftighin zu vermeiden und das Geld das jeder dadurch erspart soll zur Schuldentilgung verwendet werde Olmütz 9. Januar 1717. Fr.v. Götzingendorf k.k. Kreis-Hauptmann. 1720-21. War ein sehr strenger Winter, ungeheuer viel Schnee und große Kälte. Die Bauern aus Reigersdorf fuhren noch am Ostersonntag, den 14. April mit Schlitten in die Kirche nach Hof. 1722. Grenzgang.- Am 3. Juli fand ein amtlicher Grenzgang in der Gemeinde Reigersdorf statt um die Grenzsteine und Grenzbäume auf ihren Stand zu prüfen. Bei jedem wichtigen Grenzstein wurde von der gutsamtlichen Comission Halt gemacht. Das Grenzzeichen überprüft, und bei Unrichtigkeit auf den richtigen Platz gesetzt. Die Bevölkerung des Dorfes Alt und Jung nahm daran teil, auch Knaben waren anwesend, um in späteren Jahren die Grenzen noch zu kennen. Bei jedem Grenzstein oder Grenzbaum der am richtigen Platze stand, trat der älteste Geschworene des Dorfes, welcher als "Pritschmeister" fungierte vor, rief einen Knaben herbei, zeigte ihm das Grenzzeichen, dann versetzte er dem Knaben mit einer flachen hölzernen Pritsche 3 Schläge auf den Hintern, er wurde "gepritschelt." Dieses "Gepritschtwerden" galt damals als eine Ehrensache und alle Gepritschten wurden in ein Grenzbuch eingetragen. Jeder Knabe erhielt auch 20 Kreuzer. (-----Archiv---?) Verordnung (wegen Sittlichkeit). Vom Gutsamte Sternberg-Karlsberg wird hiermit zu eines jeden Wissenschaft gebracht, dass man es sehr mißfällig aufgenommen hat, dass die sittliche Moral bei freiledigen Personen in den letzten Jahren sehr abgenommen hat, so dass mit der Abstrafung von sittlichen Übertretungen hinfüro nicht gezögert werden kann. Alle freiledigen Personen, weiblichen Geschlechtes, welche sich zum Falle bringen lassen, sollen ohne Gnad und Barmherzigkeit am öffentlichen Pranger mit einer Ruten in der Hand gestellig zu machen, und sollen dann aus dem betreffenden Gutsgebiete abgeschafft werden. Desgleichen auch der männliche Täter, welcher der Unzucht überwiesen wird, soll mit 6 wöchentlicher strenger Kerkerhaft, bei Wasser und Brot und schwerer Handarbeit in Eisen und Banden abgestraft werden, und nachgestalt der Sache und Umständen halber, ebenfalls aus dem betreffenden Gutsgebieten abgeschafft werden. Jeder soll sich daher mussiglich (?) zu erhalten trachten und die Amtsgerichte werden beordet, Übertretungen alsogleich gehörigen Ortes anzuzeigen, damit gegen alle Übertretungen dann amtlich vorgegangen werden kann. Schloß Sternberg 5. März 1723 Josef v.& z. Liechtenstein. 1737. In diesem Jahr war eine totale Mißernte, es entstand große Hungersnot und Teuerung. Die ärmere Bevölkerung mußte sich meistenteils von Kleiensuppe und Kleienbrot ernähren. Von der Gutsherrschaft Sternberg wurde nachstehende Verordnung herausgegeben: "Vom Gutsamte Sternberg wird obrigkeitswegen verlautbart, daß es hierorts sehr mißfällig aufgenommen wurde, daß in den Gemeinden des Gutsamtes Karlsberg, der Mißbrauch des Säens von Halbgetreide wieder mehr überhand genommen hat und in Zukunft nicht mehr länger ungestraft bleiben kann. Kein Vogt oder Erbrichter oder sonst bemittelte Bauer oder Bürger darf sich fürohin nicht mehr unterfangen, verarmten Bauern und Häuslern ihre Felder um die Hälfte zu besäen, um sich dadurch einen Vorteil anzueignen. Die ohnehin verarmten Bauern und Gärtler kommen durch dieses gemeinsüchtige Vorgehen einiger bemittelter Leute in noch größere Armut und sind dann nicht mehr im Stande das benötigte Vieh zu erhalten und ihre Äcker durch Düngung verbessern zu können, und zu einem höheren Ertrag zu bringen. Es ergeht hiermit das strenge Verbot, an die gesamten Untertanen des Sternberg-Karlsberger Gutsgebietes bei bevorstehender Saatzeit sich in keine gemeinsüchtige Konditionen einzulassen, und die Felder um die Hälfte zu besäen. Alle verarmten Bauern und Gärtler haben, falls sie kein Saatgetreide besitzen, sich an die Gutsverwaltung Sternberg und Karlsberg zu wenden, wo aus den dortigen Meierhöfen, dann billiges Saatgetreide an diese Verarmten abgelassen wird. Niemand darf sich durch Unwissenheit entschuldigen, da dieses Dekret öffentlich und allgemein publiziert wird. Sternberg, am 1. März 1737 Fürst Karl Eusebius v. & z. Liechtenstein 1735-38. Russische Truppen zogen durch Hof. Die Bauern der Gemeinde Reigersdorf mußten Proviant liefern, ebenso Hafer und Stroh für die Pferde. Die Eigenart dieser meist sibirischen Truppen wurde viel belacht, doch waren diese Truppen gut diszipliniert und es kamen keine Gewalttätigkeiten vor. 1740. Brach ein Krieg mit Preußen aus, preußische Truppen zogen mehrmals durch Hof nach Olmütz. Es mußten ebenfalls Vorspannfuhren geleistet werden, auch Proviant wurde requiriert. 1758. Der Krieg rückt der Heimat näher. Die Gemeinden mußten Rekruten stellen, und wenn sich im Orte niemand freiwillig meldete, mußte in der Umgebung ein Rekrut ausfindig gemacht werden. Gewöhnlich waren es preußische Deserteure, die sich anwerben ließen. Natürlich mußten diese gut bewacht werden, da sie gewöhnlich sich wieder mit dem Werbegeld bei Nacht und Nebel aus dem Staube machten und sich anderswo anwerben ließen. Reigersdorf mußte jährlich 1 Rekrut stellen und diesem 6o Gulden Werbegeld auszahlen. (Schmid-Chronik. S. 89) |
1758. Am 22.April befand sich
der Preußenkönig Friedrich II. mit seiner Hauptmacht
bereits in Troppau. Die Gemeinden bei Hof und Bärn
mußten Schanzarbeiter nach Olmütz senden, wo die Festung
neu ausgebaut wurde. Die Gemeinde Reigersdorf mußte nach
einem Bericht im Archiv Karlsberg 12 Schanzarbeiter nach
Olmütz senden, wodurch der Gemeinde große Unkosten
aufliefen. Doch die Kriegsgesetze waren damals sehr
strenge, es durften keine Einwendungen gemacht
werden.1758. 29. Juni. Überfall Laudons bei
Neudörfl-Domstadtl. (Bericht des k. k. Kriegsarchives
Wien) Am Morgen des 29. Juni lag General Laudon mit
seiner Truppe in Sternberg, da erhielt er vom Marschall
Daun den Befehl, am Abend des selben Tages einen großen,
preußischen Provianttransport unter Oberst Mosels
Führung bei Domstadtl anzugreifen. Zugleich erhielt auch
General Siskowic den Befehl von Bodenstadt aus mit 2000
Mann und 10 Kanonen den General Laudon bei seinem
Vorgehen um Domstadtl tatkräftig zu unterstützen. Laudon
rückte nach Bärn vor, von dort über Brockersdorf,
Reigersdorf bis gegen Gundersdorf. Am Nachmittag des 29.
Juni griff jedoch General Siskowic schon den preußischen
Transport bei Gundersdorf an., ohne auf Befehl und
Unterstützung von Laudon zu warten. General Siskowic
mußte sich jedoch bis Neudörfl zurück ziehen und General
Laudon zog sich ebenfalls bis in die Wälder bei Neudörfl
zurück, wo er sich am Ausgang des Waldes nördlich,
General Siskowic aber südlich der Straße am Bergabhang
postierte. Friedrich II. hatte am selbigen Nachmittag
den berühmten Reitergeneral Ziethen noch mit 3000 Mann
Bedeckungstruppen dem Transport entgegengesandt, da er
einen Überfall im Gebirge fürchtete. Ziethen traf den
Transport nachmittags 3 Uhr in Altliebe, er zählte 4000
beladene Wagen und war über eine Meile lang. Ziethen
übernahm nun selbst die Führung. Ehe er jedoch den
Transport in Bewegung brachte hatte er ein hartes Stück
Arbeit. Infolge des Überfalls von General Siskowic bei
Gundersdorf, war unter den Bauern die Vorspann leisteten
eine große Verwirrung eingerissen, jeder dachte sein
letztes Stündlein ist gekommen. Die Stränge wurden
durchgeschnitten und alles andere im Stich lassend
ergriffen sie mit den Pferden die Flucht. Ehe der
eiserne Ziethen Ordnung in den Transport brachte verrann
der Tag und erst um 9 Uhr abends ging es vorwärts. Ehe
die letzten Preußen Gundersdorf verließen, steckten sie
diesen Ort an vier Stellen in Brand, so daß ihnen die
Flammen weit den Weg beleuchteten. Tiefes Dunkel
herrschte am Ausgang des Waldes bei Neudörfl und nur dem
Gehör nach konnte man erkennen wo der Transport sich
bewegte. Ohne jede Störung gelangte die Spitze des
Transportes die Überfallstelle. (Dort wo heute das
schwarze Kreuz steht).Als 200 Wagen jene Stelle passiert
hatten, erschien auf der Waldseite hoch über der Straße,
General Siskowic und begann mit seinen Kanonen in den
Transport zu feuern. Es entstand eine riesige
Verwirrung, viele Pferde stürzten, die anderen wollten
nicht vorwärts und so stockte jede Bewegung. General
Ziethen gab dem Grenadier-Obersten Puttkammer den Befehl
mit seinen Grenadier-Bataillonen gegen Siskowic
vorzugehen. Ein blutiger Kampf entstand, ein ganzer Wall
preußischer Leichen bedeckte bald die Abhänge, bis es
Puttkammer gelang den General Siskowic zurückzudrängen.
In diesem kritischen Augenblicke stürmten jedoch Laudons
Kroaten aus dem Hinterhalte und trieben die Preußen auf
die Straße zurück. Siskowic hatte inzwischen seine Leute
gesammelt, Oberst Langus war noch mit 900 Mann zu Hilfe
gekommen und brach nun gegen die Straße vor. Er traf in
die Mitte des Transportes und teilte diesen in zwei
Teile. Während dies geschah, war durch die
Vorspannbauern den Kroaten verraten worden, welche Wagen
Geld enthielten. Auf diese warfen sich ein Teil der
Kroaten, mit Hilfe der Bauern wurden die Fässer
zerschlagen, und deren Inhalt aus Gold und Silbermünzen
bestehend sofort geteilt. Laudon selbst schätzte daß
damals mehr als eine halbe Million Gulden verteilt
wurden. Die meisten Bauern flüchteten nun nach allen
Richtungen, jeder suchte sein Leben in Sicherheit zu
bringen. General Ziethen machte noch den letzten Versuch
zur Rettung, wenigsten des größten Teiles des
Transportes. Er ließ die Wagen so zusammenstellen daß
sich die Deichsel des rückwärtigen unterhalb des
vorstehenden befand. Um diese Wagen stellte er seine
Reiterei und 3 Bataillonen Infanterie, zwischen die
Wagen aber die Grenadiere mit 7 Kanonen, so daß diese
Wagenburg mit Domstadtl im Rücken einer Festung glich.
Auf diese bewegliche Festung warf sich nun Laudon mit
dem Kern seiner Truppen. Er war bisher nicht in Aktion
getreten und hatte nur jede Bewegung Ziethens genau
beobachtet. „Vorwärts gegen jene Wagen!“ rief er, und
die kroatische Infanterie und Husaren, eng geschlossen,
einer Mauer gleich warfen sich mit lautem Geschrei der
preußischen Reiterei entgegen, welche dem scharfen
Anprall nur kurzen Widerstand entgegen setzen konnte und
bald den Rückzug gegen die Spitze des Transportes
antrat. Nun begann ein Kampf um die Wagenburg, ein Kampf
voll Graus und Entsetzen, auch unter und neben die Wagen
wurde gemordet. Blind vor Wut machten die Kroaten alles
nieder was sich ihnen in den Weg stellte. Nach
dreiviertelstündigem Ringen waren die Preußen
vollständig geschlagen, die Wagenburg erobert. Von allen
Wagen gelang es nur mit ungefähr 120 während des
erbitterten Kampfes zu entfliehen, Ziethen selbst leitet
die Flucht und er wußte warum. Die 120 voll beladenen
Wagen enthielten Pulver und Geld. Ziethen hatte sie an
die Spitze des Transportes stellen lassen, und als er
dann an einen Sieg nicht mehr denken konnte, ließ er sie
eiligst wegfahren, was von der Dunkelheit und dem
Kampfgewühle begünstigt auch gelang. Als die Sonne des
30. Juni über der Umgebung aufging, beleuchtete sie ein
blutiges, leichenbesätes Kampffeld. Von der Wagenburg
waren nur noch Wagentrümmer vorhanden, und dazwischen
lagen an die 2000 tote und verwundete Preußen am
Bergabhange, wo Siskowic zuerst stand, lagen über 500
Tote. 1700 Preußen wurden zu Gefangenen gemacht, ebenso
8 Kanonen erbeutet. Als Friedrich II. erfuhr welch
schwerer Schlag ihn bei Domstadtl getroffen, trat er am
1. Juli sofort den Rückzug nach Böhmen an. Ölmütz war
nach 58-tägiger Belagerung wieder befreit...In
Reigersdorf herrschte am Abend des 29 Juni eine große
Verwirrung, da der Kanonendonner des nahen Kampfes bei
Neudörfl den Boden erschüttert, auch schlug der
Feuerschein der angezündeten Ortschaft Gundersdorf hoch
zum dunklen Abendhimmel empor. Viele Einwohner flohen
mit Vieh und der notwendigsten Habe ganz erschreckt in
die Wälder um wenigstens das Leben zu retten. Doch kein
feindlicher preußischer Soldat betrat an diesem Abend
mehr das Dorf. Nur hunderte Bauern, welche Vorspann
geleistet eilten mit ihren Pferden durch das Dorf um aus
dem Kampfgebiet zu kommen. Am Morgen des 30. Juni kamen
österreichische Soldaten nach Reigersdorf und
kommandierten die erwachsenen männlichen Einwohner zu
Räumungsarbeiten auf die Überfallstelle bei Neudörfl.
Auch mußten die Einwohner von Reigersdorf, Brockersdorf,
Altliebe und Neudörfl die Toten begraben helfen. Neben
der Straße wurde ein großes Massengrab ausgehoben und
3000 gefallene preußische und österreichische Soldaten
darin beerdigt. Im Jahre 1858 wurde, da das alte
Holzkreuz auf diesem Massengrab morsch war, ein neues
eisernes Kreuz (Schwarzes Kreuz) darauf errichtet.
Später wurde auch ein Laudon-Relief aus weißem Marmor
darin eingewetzt. (Archiv Karlsberg 43.) 1759. In diesem Jahre wurde im Gutsgebiete Sternberg das erste mal eine Mappe angelegt, Äcker und Wiesen vermessen. Da die Witterung zur Frühjahrs und Sommerzeit sehr günstig war, standen die Feldfrüchte gut, die Lebensmittel fielen bedeutend im Preis. So kostete damals 1 Pfund Rindfleisch nur 4 Kreuzer, ein Pfund Schweinefleisch 5 Kreuzer. 2 Brote 6 Pfund schwer kosteten 25 Kreuzer.1760. In Bautsch, Hof, Bärn und Sternberg brach in diesem Jahr, von Soldaten eingeschleppt, die Cholera und Ruhr aus, auch in den Dörfern traten Erkrankungsfälle auf. An den Straßen und Grenzen wurden bewaffnete Wächter (Pestwächter) aufgestellt, welche die Reisenden kontrollieren mußten. (Archiv Karlsberg) 1770. Im ganzen Gutsgebiete Sternberg-Karlsberg wurde in diesem Jahre die Hausnumerierung durchgeführt, auch wurden Haupt-Robot-Verzeichnisse herausgegeben. Ein solches lautet: (Archiv Karlsberg).Robot-Vertrag. Der 16 Gutsgemeinden der Herrschaft Karlsberg. „Die Gemeinden Rautenberg Neurode, Heidenpiltsch, Kunzendorf, Maiwald, Gersdorf, Herzogwald müssen beim Karlsberger Meierhofe, die Gemeinden Christdorf Brockersdorf, Altliebe, Heimerlsdorf, Mödlitz, Reigersdorf, Neudörfl und N. Waltersdorf beim Meierhofe Bärn Robot leisten. Zum Frühjahrsanbau, zur Erntezeit, im Herbst, auch zur Winterszeit sind alle Robotleistungen pünktlich zu erfüllen. Beim Dreschen bekommen die Roboter den 16. Scheffel in Korn. Außer diesen Arbeiten müssen die Robotleute dieser Gutsgemeinden Gerste und Weizen nach dem Brauhaus Karlsberg führen, Streulaub im Walde rechen und nach den Meierhöfen führen, ebenso müssen die Weiber die Gartenarbeit beim Schlosse in Karlsberg verrichten. Bei Neubauten, Umbauten und Reparaturen in den Meierhöfen Karlsberg und Bärn, sowie im Schlosse Karlsberg müssen die Robotleute die erforderlichen Baumaterialien zuführen, auch Mauerer, Zimmerleute und Handlanger stellen, jederzeit wo und wann sie gebraucht werden. Die Klötzer sind aus den Herrschaftsrevieren in die Brettsägen zu führen, Bezahlung ist 4 Kreuzer je Klotz Fuhrlohn. Brennholz muß geschlagen werden. 7 Kreuzer Lohn pro Klafter, und in das Schloß, Meierhof und Brauhaus nach Karlsberg und nach dem Meierhofe Bärn geführt werden, Fuhrlohn je nach Entfernung. Bei Jagden müssen alle angeforderten Robotleute als Treiber erscheinen, und sich pünktlich dorthin begeben, wo sie gebraucht werden. Weil aber alle Arten Robot unmöglich benennt werden kann, so ist laut dieses Vertrages jeder Robotleistende verpflichtet nach besten Kräften und vollem Fleiß seine Pflicht zu tun, wie er den Gutsherren gegenüber schuldig ist.Sternberg am 8. März 1770 Max Freiherr von Rotsberg Gutsdirektor. 1787. Am 5. Juni dieses Jahres ging über Brockersdorf, Reigersdorf, Hof, ein starkes Hagelwetter nieder, das die Ernte total vernichtete. Vom Gutsamte Karlsberg mußten Karlsberg sehen sich genötigt, nachstehende Umstände Euer Durchlaucht gehorsamst vorzulegen: 1) Wir haben durch lange Jahre her beim Bärner und Karlsberger Meierhof die Fuhren geleistet, nach Möglichkeit unsere Pflicht getan und nur 1 Gulden 20 Kreuzer pro Tag für 2 Pferde Robot-Fuhrlohn erhalten. 2) In fremden Meierhöfen bekommen die Roßroboter schon seit einem Jahr 1 Gulden 50 Kreuzer pro Tag, für zwei Pferde Robotlohn, in der Herrschaft Freudenthal wird sogar 2 Gulden pro Tag gezahlt. 3) In diesem Jahr ist das Pferdefutter bedeutend teuerer, auch die Dienstbotenlöhne sind derart gestiegen, auch das zur Arbeit nötige Handwerkszeug ist um vieles teuerer geworden als das vorige Jahr, deshalb bitten wir allergehorsamst diesen Robotlohn auf 2 Gulden zu erhöhen. Wir werden trachten, durch vermehrten Fleiß der Grundobrigkeit nach Möglichkeit entgegen zu kommen und verharren nter Vertröstung der gnädigsten Gewährung in tiefster Untertänigkeit.16.03.1788 Die Gutsgemeinden der Herrschaft Karlsberg. Bescheid: Denen Sublikanten wolle in Anbetracht der schweren Zeiten und bestehender großer Teuerung, von nun an 2 Gulden Roßrobotlohn pro Tag für 2 Pferde ausbezahlt werden, mit der Bemerkung, daß auch jeder seine Pflicht tun soll.“Sternberg, am 3. August 1788 Fürst Karl v. & z. Liechtenstein. 1789. Da sich der Betrieb des Bärner fürstlich Lichtensteinschen Meierhofes nicht mehr lohnte, so bot die Herrschaft der Stadt Bärn den Hof um 10000 Gulden zum Kaufe an. Die Stadt wollte nur 8000 Gulden zahlen, somit kam der Kauf nicht zustande. Da taten sich 20 Gärtler zusammen und kauften den Meierhof um obigen Preis. Ein Anteil kostete 500 Gulden. ( Berger-Chronik v. Bärn 293). Nun wurde Reigersdorf und die anderen Gemeinden, die bisher beim Meierhofe Bärn Robot leisteten, dem Hofe in Karlsberg zugewiesen, welcher durch Grundankäufe auch bedeutend vergrößert wurde. Es kamen neue Robot-Verordnungen heraus, ein Teil der Roßrobot konnte mit Geld abgelöst werden. (Bericht in Wenzelides-Chronik 284). 1790. Bittschrift. Der Gemeinde Reigersdorf. (Original Archiv Karlsberg). Um Aufbesserung des Drescherlohnes.Wir Robotleute der Gemeinde Reigersdorf bitten nachstehendes gütigst vortragen zu lassen. Wir haben seit Gründung des Hofes in Bärn beim Dreschen den sechzehnten Scheffel in Korn erhalten und waren bisher mit diesem „Ordinari-Lohn“ wohl zufrieden und taten jederzeit unsere Pflicht laut unserer Robotverträge. Da wir infolge der großen Steuern und Natural-Abgaben nun sehr entkräftet sind, so bitten wir untertänigst, daß uns die hohe Gutsobrigkeit von nun an den 13. Scheffel in Korn als Ordinari-Drescherlohn verabfolgen wolle. Da im heurigen Jahre, Gott der liebe Herr die Feldfrüchte gar reichlich gesegnet und also eine merkliche Zeit zu deren Hereinbringung erforderlich sein wird, so versprechen wir desto eifriger und fleißiger unseren Verpflichtungen nachzukommen. Wir bitten daher nochmals, demütigst um Gewährung der obigen Bitte und wir wollen unsererseits für Ihro zeitlich beglückte Regierung und eurige Wohlfahrt, Gott den Allmächtigen recht inständig anflehen. Die treu gehorsamsten Untertanen der Gemeinde Reigersdorf. 10. August 1790. Bescheid: „Denen Suplikanten wolle in Anbetracht der jetzigen schweren Zeit-Verhältnisse, von nun an der 14. Scheffel in Korn als Drescherlohn beim Meierhofe in Karlsberg ausgefolgt werden, mit der Erinnerung, daß jeder gewissenhaft seine Schuldigkeit leistet.“ Sternberg am 18. August 1790. F. Fr. v.&z. Lichtenstein. 1798. In diesem Jahre brannte in Karlsberg der herrschaftliche Meierhof mit anschließenden Wohngebäuden, sowie dem herrsch. Brauhaus vollständig nieder. Der Meierhof wurde sofort aus Steinmaterial wieder aufgebaut, doch das Brauhaus wurde nach Brockersdorf verlegt und dort ein großes dauerhaft gebautes Brauhaus errichtet. Die Gutsgemeinden mußten beim Meierhofe und Brauhausbau viel Robot leisten, oft mußten Anbau und Erntearbeiten vernachlässigt werden. (Bericht in Wenzelides-Chronik Seite 285) 1800. Infolge des Franzosenkrieges zogen russisches Militär durch Hof und Bärn. Die Eigenart dieser sibirischen Truppen erregte die Neugierde der Bevölkerung. Die Disziplin wurde strenge gehandhabt. Im Februar mußten die Gutsgemeinden Karlsberg Transportfuhren leisten nach Olmütz, Troppau und Freudenthal, oft blieben die Fuhrleute 3 Wochen aus und kamen ohne Pferde zurück. Neue Kriegssteuern wurden ausgeschrieben, da der Staat ungeheure Summen benötigte. Die Steuern konnten nicht rechtzeitig aufgebracht werden und die Erbrichter mußten für die Gemeindeinsassen oft in den Schuldenarrest wandern und so lange drin verharren bis die Steuern gezahlt wurden.1805. Durch den andauernden Krieg und fortwährenden Durchmärschen fremder Kriegsvölker entstand in Hof und Bärn die Cholera, auch in Reigersdorf, sowie Brockersdorf, ebenso in Maiwald kamen nach amtlichen Berichten zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle vor. Die an dieser Seuche gestorbenen mußten in Massengräbern beigesetzt werden, außerhalb des Ortes.1806. Die Geldnot wurde immer größer. Es wurden von der Regierung neue Bankozettel zu 1 und 2 Gulden, ebenso versilberte Münzen zu 20 und 50 Kreuzern herausgegeben. Die Bankozettel wollte niemand als Zahlung annehmen, da man einen Staatskrach vermutete, und die Silbermünzen, sowie jene aus Kupfer behütete jeder sorgfältig, als ob es reines Gold wäre und gab keine solchen Münzen aus. Alle Kirchen mußten in diesem Jahr alle Gold- und Silbergeräte, die halbwegs entbehrlich waren, an das Münzamt nach Wien abliefern um Geld daraus prägen zu können. In den Dörfern und Städten bei Hof und Bärn wurden amtliche Hausdurchsuchungen veranstaltet und alle Gold-, Silber- und Kupfergeräte vom Staate in Beschlag genommen. Doch die Geldnot wurde damit auch noch nicht behoben und die Bankozettel überschwemmten das ganze Land. (Schmidt-Chronik Seite 383). 1809. Wurden wie im ganzen Reiche, so auch im Gutsgebiete Karlsberg große Militär-Musterungen abgehalten, da eine neue Militär-Ordnung durchgeführt wurde, die Errichtung der Landwehr und Reserve. Die Herrschaft Karlsberg mußte 1 Kompanie stellen, also 4 Züge zu je 25 Mann Landwehr und 5 Mann Reserve.Reigersdorf gehörte zum Hofer Zug und mußte 2 Mann stellen, zur Landwehr und 1 Mann zur Reserve. Am 1. März des Jahres 1809 rückte diese Kompanie, mit großer patriotischer Begeisterung von Bärn ab um zum Bataillons-Kommando nach Sternberg sich zu begeben, jeder Mann erhielt 2 Gulden Handgeld.1811. Die Finanzlage Österreichs verschlimmerte sich immer mehr. Am 5. März erfolgte ein kaiserliches Patent, das die Banknoten auf 1/5. Des Wertes herabsetzte. Dies war der Staatsbankrott. Alle die ihr Geld in Banknoten oder Wertpapieren hatten, verloren das Vermögen, es entstand eine große Teuerung, die Bevölkerung mußte viel Hunger leiden. 1 Pfund Butter kostete damals 3 Gulden, 1 Pfund Fleisch 80 Kreuzer, 1 Maß Bier 30 Kreuzer, und ein Laib Brot 6 Pfund schwer kostete 2 Gulden 80 Kreuzer. Die ärmere Bevölkerung mußte viel Hunger leiden, Kleiensuppen und Kleienbrot waren die Hauptnahrung. (Schmidt-Chonik Seite 386). 1815. Am weißen Sonntag fand anläßlich des endgültigen Friedensschlusses in allen Kirchen des Gutsgebietes Karlsberg-Sternberg ein feierlicher Dankgottesdienst statt. Jung und Alt, Arm und Reich waren froh, daß nach so langen schweren Kriegsjahren wieder Ruhe und Frieden in die schwer geprüften Länder einzog. Im Monate Mai traten noch so starke Nachtfröste auf, daß Laub und Gras erfror. Der Sommer brachte ebenfalls nasse Witterung, das Getreide wuchs aus und verdarb. Die Lebensmittel stiegen hoch im Preis. Aller Handel und Wandel stockte.1817. In diesem Jahr war eine totale Mißernte im ganzem Reiche, es entstand große Teuerung. Dienstboten und Gesellen mußten um die bloße Kost arbeiten und noch froh sein, wenn sie überhaupt noch Arbeit erhielten. 1 Viertel Erdäpfel kostete damals in Hof und Umgebung 6-8 Gulden. 1 Brot 6 Pfund schwer 2 Gulden 80 Kreuzer. Infolge dieser großen Teuerung und Arbeitslosigkeit kamen viele Überfälle auf Reisende bei Hof vor. Militärpatroillen mußten ausgesandt werden, welche die Wegelagerer vertrieben. Im Monat August reiste auch die österreichische Kaiserin Karolina über Bärn, Hof nach Troppau. (Wenzelides-Chronik Seite 292). 1817. Der mährische Chronist Ignaz Englisch schreibt über das Unglücksjahr 1817 wörtlich: (Handschriftliche Chronik Seite 80). Es war am 31. Juli 1817. Ein schwüler Sommertag, da zuvor sehr regenreiche Witterung herrschte, waren die Bauern noch mit der Heuernte beschäftigt. Die sengende Sommerhitze verkündete ein nahes Unwetter. Schon neigte sich der Tag seinem Ende zu, als unheimlich große Wolkenmassen am Firmamente aufstiegen und von Ferne dumpfes Donnerrollen vernehmbar wurde. Plötzlich erhob sich ein starker Sturmwind, Regen prasselte nieder und unzählige Blitze durchzuckten die Luft. Immer lauter rollte der Donner und mit banger Erwartung sahen die Leute der hereinbrechenden Nacht entgegen. Da, mit einem Male verfinsterte sich der Himmel, schauerlich wurde das Sausen und Brausen des orkanartigen Sturmes. Schlossen prasselten unaufhörlich und so wuchtig gegen die Fenster daß die Scheiben in die Stuben flogen. Der Fußboden bedeckte sich meist mit Klumpen, da sich die Schlossen so groß wie Hühnereier zusammenballten. Es waren schreckliche Stunden. Kinder und Greise, Männer und Frauen flehten jammernd und händeringend um Erbarmen. Als der Sturm etwas nachließ, eilten viele Leute mit Laternen ins Freie. Alles war einen Schuh hoch mit Eis bedeckt. Am nächsten Morgen besichtigten sie ihre Felder, von denen sie seufzend und wehklagend zurückkehrten. Vernichtet, vom Eis zusammengedroschen lag das Getreide auf den Feldern, verschlämmt und unbrauchbar war das Gras der Wiesen, kahl wie im Herbste standen die Bäume da, Blätter und Früchte lagen zerstreut umher. Die Natur bot ein Bild wie im November. Am meisten wurden von diesem Hagelwetter betroffen die Ortschaften: Neu-Waltersdorf, Christdorf, Hof, Reigersdorf und Brockersdorf. In Bärn wurden nur die östlichen Felder betroffen, ebenso in Siebenhöfen. Von der Regierung wurde eine Sammlung für die Notleidenden eingeleitet, und Nachlaß von Abgaben gewährt, doch das war nur eine schwache Hilfe für den ungeheuren Schaden den damals diese Orte erlitten und dessen Folge sich auch lange bemerkbar machten. Auch in anderen Orten Mährens herrschte damals Not und Teuerung. |
1830. Wurden im Gutsgebiete
Sternberg-Karlsberg alle Baugründe, Äcker und
Wiesenparzellen ausgemessen, Gemeindemappen und
Parzellenbücher angelegt, durch die beiden Geometer
Josef Kux und Josef Krones aus Olmütz. Die seit alter
Zeit üblichen amtlichen Grenzgänge hörten nun auf, da
eine Überprüfung der Grenzsteine und Grenzbäume nicht
mehr nötig war, da jede Parzelle genau in der Mappe
eingezeichnet und im Parzellenbuche eingetragen war. 1830-31. In der Umgebung von Hof und Bärn kamen in diesem Jahr viele Erkrankungen an Cholera vor. 1842. Große Dürre. Der nordmährische Chronist Drechsler schreibt: (Seite 882). In diesem Jahre herrschten in den Gutsgebieten Freudental, Eulenberg, Karlsberg und Sternberg eine solche Dürre, wie seit Menschengedenken noch nicht zu verzeichnen war. März April war günstiges Wetter, alle Feldfrüchte standen gut, doch in den Monaten Mai, Juni, Juli und August trat so dürres Wetter ein, daß sich jedermann wunderte, wie sich die Feldfrüchte noch erhalten konnten. Trotzdem war an Körnern ein sehr gesegnetes Jahr, denn das Korn schüttete 4 bis 6 Metzen, der Haber 8-10 Metzen. Aber das Jammervollste in diesem Jahr war um das Viehfutter, denn es wuchs kein Gras, kein Klee, Wicken und Erbsen waren auch keine. Auch Stroh war wenig, sowie auch Erdäpfel, Kraut und Rüben keine da waren, sodaß im Herbste viel Vieh geschlachtet werden mußte. Ein Schock Stroh kostet im Dezember bereits 23 Gulden. 1 Zentner Heu 6-10 Gulden. Das Vieh war daher im Frühjahr 1843 so abgemagert, daß es jammervoll zum Ansehen war. Das Jahr 1843 brachte gute Ernte, so daß die Lebensmittel wieder billiger wurden. 1847. In diesem Jahre herrschte in Nordmähren und Schlesien sehr nasse Witterung, daher war eine totale Mißernte. Mangels an Verkehrsstraßen und Eisenbahnen waren damals Mißernten immer mit einer großen Teuerung verbunden, da aus dem Ausland kein Mehl und Getreide herbeigeschafft werden konnte. Die Teuerung stieg in diesem Jahr derartig, daß im Oktober dieses Jahres bereits die Lebensmittel kaum erschwinglich waren. Die Not war unter der ärmeren Bevölkerung so groß, daß sie nicht wußten wie sie bei der großen Teuerung ihr Leben retten sollten. Auch der Verdienst war klein, viele waren ganz ohne Verdienst. Die Eltern wußten nicht wie sie ihre Kinder ernähren sollten und waren gezwungen sie betteln zu schicken. Es kosteten: 1 Metzen Erdäpfel 6 Gulden 50 Kreuzer, ein Brot 3 Pfund schwer 1 Gulden 20 Kreuzer, ein Pfund Fleisch kostete 50-80 Kreuzer, 1 Pfund Butter 60 Kreuzer, 1 Pfund Reis 30 Kreuzer. Der Metzen Weizen 25 Gulden, der Metzen Korn 23 Gulden, der Metzen Gerste 18 Gulden, 1 Metzen Hafer 30 Gulden, das Maß Weizenmehl 28 das Maß Brotmehl 24 Kreuzer. 1848. Revolutionsjahr. Truppendurchmärsche durch Hof und Bärn. Ein großer Mangel an Silber und Kupfergeld machte sich bemerkbar. Die Papiernoten mußten deshalb gevierteilt werden, um ausgleichen zu können. 1850. Kam ein neues Bezirks und Gemeindegesetz heraus. Die Herrschaftsbesitze verloren ihre Bedeutung, so auch das Herrschaftsamt Karlsberg, denn die 18 Gemeinden dieses Gutsbereiches wurden dem Bezirkshauptmann Sternberg, Bezirksgericht und Steueramt Hof zugewiesen. Auch ein Gendarmerieposten wurde in Hof errichtet und die umgebenden Gemeinden dazu eingeteilt. Am 1. Juli wurde wie im ganzen Sternberger Bezirke auch in Reigersdorf ein Gemeinde-Vorstand, 2 Gemeinderäte und 6 Ausschußmitglieder gewählt. 1854. Am 24. April wurde das Vermählungsfest des Kaisers Franz Josef I. mit Elisabeth auch in der Pfarrkirche Hof aufs Feierlichste begangen, jeder Ortsarme bekam 2 Gulden aus Staatsmitteln zum Geschenk. 1855. War wieder eine schlechte Ernte und große Teuerung. Das Betteln wurde zu einer Landplage und eine Anzahl Bettler zogen auf der Straße und belästigten jedes Haus. 1858. In diesem Jahre war ein großer Kometstern für längere Zeit am Himmel sichtbar. Die Leute wurden ängstlich und vermuteten daß bald wieder ein Krieg ausbrechen wird, was auch eintraf. Eine neue Gulden- und Kreuzerwährung kam heraus, doch wurde das alte Geld voll und ganz eingewechselt. Die Monate Jänner bis April waren sehr kalt. Anfang Mai bis zum 3. Juli ging kein Regen nieder, sodaß die meisten Brunnen versiegten und die Bäche austrockneten. Der Zentner Heu kostete im Herbst 5 Gulden und eine Kuh die im Frühjahr einen Wert von 70 Gulden hatte mußte im Herbste futtermangelshalber, um 25 Gulden verkauft werden. (Springer-Chronik Seite 465). 1865. Am 3. Februar wütete ein furchtbarer Schneesturm in Hof und Umgebung. Klafterhoch lagen die Schneemassen aufgehäuft, so daß auf Straßen und Wegen der Verkehr ganz gehemmt war. Viele Häuser waren total verschneit und es mußten tiefe Gräben durch den Schnee geschaufelt werden um von einem Haus zum anderen gelangen zu können. 1866. Kriegsjahr. Durchzug österreichischer und preußischer Truppen. Vorspannfuhren mußten geleistet werden. Viele junge Leute wurden als Rekruten ausgehoben und mußten sofort einrücken, am 2. Sept. zogen die letzten Preußen durch Hof. 1868. Zu Beginn dieses Jahres war viel fremdes falsches Geld im Umlauf. Die Gendarmerie in Hof und Bärn forschte lange Zeit vergeblich nach den Falschmünzern. Endlich am 23. März gelang es dieselben in Braunseifen zu verhaften. In Hof und Umgebung wurde das meiste Papiergeld deshalb beschlagnahmt und sehr viele erlitten große Verluste, da dieses falsche Geld für wertlos erklärt wurde. 1868. Am 7. Dezember war in den Wäldern bei Hof und Bärn ein orkanartiger Sturmwind der in den Wäldern ungeheuren Schaden anrichtete, das meiste Holz mußte billig verkauft werden, da wenig Abgang war. 1870-72. Wurde die mährisch-schlesische Centralbahn gebaut. Bärn-Andersdorf erhielt eine Station. Somit war die Umgebung an den modernen neuzeitlichen Verkehr angeschlossen. Am 1. Juli 1872 fuhr der erste Personenzug festlich geschmückt in Bärn-Andersdorf ein. 1878. Im August dieses Jahres waren im ganzen Sternberger Bezirke Boden-Einklassierungen. Die Äcker und Wiesen wurden in 3 Klassen eingeteilt, dementsprechend dann die Grundsteuer geregelt wurde. 1881. Am 28. Mai um 1 Uhr mittags. Über Hof und Umgebung Reigersdorf, Brockersdorf bis Bärn, ging ein schweres Gewitter nieder, dem ein Wolkenbruch folgte, an Äckern und Wiesen wurde viel Schaden angerichtet so daß eine Misernte war. 1882. Am 10. Mai wurde in allen Kirchen das Vermählungsfest des Kronprinzen Rudolf mit Stefanie feierlich begangen. 1883. Vom 1. Juli bis Ende November wurde im ganzen Sternberger Bezirke eine Grundbuch-Regulierung durchgeführt und neue Grundbücher angelegt. (Seit dem Jahre 1695- Fürst Lichtenstein im Besitze der Herrschaft Karlsberg). Die meisten Ereignisse über Reigersdorf sind in der dortigen Schulchronik eingezeichnet.
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Grundherren der Herrschaft Sternberg- Karlsberg |
1253-1278 Zdislav v. Chlumetz auf Schloß
Sternberg. 1278-1301 Albrecht v. Sternberg. 1301-1330 Dyonis v. Sternberg. 1330-1357 Sstephan v. Sternberg 1357-1380 Albrecht v. Sternberg-Bischof 1380-1397 Peter v. Sternberg 1397-1412 Peter & Marquard auf Sternberg u. Kravarn(?) 1412-1418 Heinrich und Benedikt von Kravarn auf Schloß Sternberg 1418-1438 Elisabeth von Kravarn auf Schoß Sternberg 1438-1466 Georg von Kravarn auf Sternberg 1466-1467 Adalbert Koska v. Postupitz auf Schloß Sternberg 1467-1502 Johann Berka v. Dub und Lippa auf Sternberg 1502-1520 Wenzel Berka v. Dub und Lippa auf Sternberg 1520-1537 Ladislaus Berka v. Dub und Lippa auf Sternberg 1537-1570 Wenzel Berka v. Dub und Lippa auf Sternberg 1570-1617 Karl Herzog von Münsterberg auf Sternberg 1617-1637 Heinrich u. Karl Friedrich Herzöge v. Münsterberg 1637-1647 Alleinbesitzer Karl Friedrich Herzog v. Münsterberg 1647-1662 Silvius Herzog v. Würtemberg 1662-1692 Karl Silvius v. Münsterberg 1692-1693 Christian Herzog v. Münsterberg (Herrschaft Karlsberg). 1693-1695 Heinrich Johann Strattmann. 1695 Adam v. Lichtenstein |
Bauern -Stelle Nr. 1 (1946 Josef Hickel) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1692 Andreas
Heinz 1718 Balthasar Berger 1736 Friedrich Scholz 1750 Georg Berger 1782 Christian Pitsch 1808 Johann Pitsch 1870 Alois Richter (n. Ortsgesch) |
108
Thaler 160 Thaler 148 Thaler 140 Thaler 158 Thaler 1000 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr.2 (1946 Hartel Otto) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1606 Adam Beutel 1657 Martin Beutel 1669 Hans Beutel 1710 Franz Beutel 1718 Balthasar Theimer 1760 Simon Theimer 1808 Johann Krumpholz 1833 Johann Klein 1838 Franz Polzer 1849 Benedikt Polzer |
84 Thaler 100 Thaler 168 Thaler 160 Thaler 158 Thaler 800 Thaler 1000 Gulden 1400 Gulden 1660 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 3 (1946 Wilhelm Benirschke) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1605 Kaspar
Polzer 1648 Andreas Polzer 1708 Georg Polzer 1756 Andreas Polzer 1792 Franz Polzer 1844 Peregrin Polzer |
120 Thaler |
|
Häusler-Stelle Nr. 4 (?) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1702 Heinrich
Tengler 1744 Hans Tengler 1787 Johann Tengler 1797 Karl Hartel 1824 Johann Hartel 1866 Johann Hartel |
35 Thaler 36 Thaler 81 Gulden 80 Gulden 200 Gulden |
|
Bauern-Stelle Nr. 5 (1946 Krumpholz Josef) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1718 Heinrich
Öhler 1758 Simon Christ 1803 Friedrich Christ 1842 Franz Christ 1851 Johann Krumpholz |
72 Thaler 300 Gulden 1200 Gulden 2600 Gulden |
|
Bauern-Stelle Nr. 6 (1946 Hampel August) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1746 Michael
Mader 1793 Franz Mader 1810 Johann Mader 1836 Josef Richter 1845 Josef Kipplinger |
280 Thaler 550 Gulden 1000 Gulden 2500 Gulden |
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Häusler-Stelle Nr. 7 (1946 Welzig Karl) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1729 Andreas
Theimer 1776 Johann G. Theimer 1807 Michael Theimer 1809 Heinrich Appel 1834 Anton Kopp |
38 Thaler 38 Thaler 130 Gulden 180 Gulden |
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Häusler-Stelle Nr. 8 (1946 Amand Brauner) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1724 Johann
Krumpholz 1765 Franz Krumpholz 1797 Karl Krumpholz 1808 Josef Appel 1822 Franz Krumpholz 1852 Viktor Pitsch 1867 Josef Hampel |
30 Thaler 80 Thaler 80 Gulden 200 Gulden 280 Gulden 260 Gulden |
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Gärtler-Stelle Nr. 9 (1946 Rudolf Beier) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1629 Michael
Potsch 1670 Hans Potsch 1707 Heinrich Greipel 1738 Heinrich Greipel vom Erbgericht Äcker zugekauft. 1769 Joh. Heinrich Greipel 1780 Karl Greipel 1811 Karl Kloß 1856 Anton Kloß 1871 Johann Seidenberger |
40 Thaler 48 Thaler 100 Thaler 144 Thaler 260 Thaler 700 Gulden 700 Gulden 750 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr.10 (1946 Hartel Emil) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1668 Andreas
Hartel 1698 Heinrich Hartel 1729 Michael Hartel 1762 Heinrich Theimer 1798 Johann Theimer 1828 Th. Theimer 1867 Josef Richter |
92 Thaler 106 Thaler 132 Thaler 300 Gulden 500 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 11 (1946 Langer Karl) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1641 Georg Hartel 1675 Michael Hartel 1712 Andreas Hartel 1748 Michael G. Hartel 1763 Hans G. Appel 1784 Josef Appel 1809 Franz Hartel 1843 Franz Hartel 1875 Franz Hartel |
145 Thaler 145 Thaler 145 Thaler 180 Thaler 200 Thaler 800 Gulden 800 Gulden 4000 Gulden |
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Häusler-Stelle Nr. 12 (1946 Kalig Franz) | ||
Bis
zum Jahre 1833 als Gemeinde-Brechhaus in Verwendung 1834 Kaufte Josef Pitsch dies Brechhaus und baute es als Wohnhaus um |
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Besitzer | Kaufpreis | |
1846 Josef
Potsch 1869 Josef Polzer |
120
Gulden 210 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 13 (1946 Johann Richter) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1682 Martin
Krumpholz 1727 Hans Krumpholz 1746 Andreas Krumpholz 1772 Joh. H. Krumpholz 1827 Johann Krumpholz 1832 Ignaz Heinz 1835 Johann Krumpholz 1867 Theresia Krumpholz |
180 Thaler 180 Thaler 200 Thaler 400 Gulden 1900 Gulden 1600 Gulden 4000 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 14 (1946 Larisch Eduard) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1623 Mathias
Greipel 1682 Georg Greipel 1690 Heinrich Greipel 1732 Heinrich Greipel 1737 Andreas Henke 1772 Christian Henke 1799 Johann Potsch 1826 Franz Potsch |
132 Thaler 130 Thaler 158 Thaler 180 Thaler 400 Gulden 400 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 15 (1946 Zipper Josef) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1584 Georg Hartel 1634 Peter Hartel 1671 Hans G. Hartel 1710 Christian Geldner 1721 Hans Kreisel 1759 Friedrich Kreisel 1799 Josef Kreisel 1845 Benedikt Kosch 1869 Benedikt Kosch |
126 Thaler 100 Thaler 190 Thaler 180 Thaler 190 Thaler 1000 Gulden 980 Gulden 980 Gulden |
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Erbgericht-Stelle
Nr. 16 (Privilegium 1556, 1946 Wilhelmine Roßmanith) |
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1556 ist in einem böhmisch geschriebenen Kaufvertrag Adam Guvesa als Erbrichter in Reigersdorf erwähnt. (Wahrscheinlich hieß er Adam Dörfler, altslawisch Guvesa) | ||
1596
Johann Öhler 1631 Simon Halbgebauer 1661 Hans Geier " 1666 Andreas Krones " 1688 Michael Seidler " 1731 Simon Halbgebauer " 1763 Ignaz Seidler " 1795 Franz Seidler " 1847 Ad. Gudella " 1854 Heribert Beier " 1867 Josef Krumpholz " |
Erbrichter Besitzer |
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Bauern-Stelle Nr. 17 (1946 Reinhold Gebauer) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1648
Martin Beutel 1690 Hans Beutel 1727 Michael Beutel 1752 Andreas Beutel 1778 Friedrich Theimer 1835 Viktoria Pitsch 1867 Johann Benirschke |
180 Thaler 120 Thaler 120 Thaler 425 Gulden 1700 Gulden 7540 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 18 (1946 Oskar Krumpholz) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1679
Hans Böhnisch 1719 Heinrich Krumpholz 1740 Heinrich Krumpholz 1779 Karl Hartel 1813 Johann Hartel 1817 Josef Hartel 1840 Johann Hartel |
132 Thaler 150 Thaler 300 Gulden 600 Gulden 800 Guden 1000 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 19 (1946 Hartel Emil Bürgermeister) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1670
Georg Greipel 1711 Heinrich Greipel 1750 Heinrich Greipel 1798 Josef Greipel 1829 Johann Greipel 1861 Engelbert Seidler |
137 Thaler 260 Thaler 250 Thaler 800 Gulden 3500 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 20 (1946 Hampel Wilhelm) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1675
Michael Kolb 1714 Georg Kolb 1746 Heinrich Kolb 1779 Franz Kolb 1811 Franz Kolb 1829 Ignaz Kolb 1876 Franz Kolb 1919 Hampel Wilhelm |
162 Thaler 165 Thaler 160 Thaler 500 Gulden 800 Gulden 4300 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 21 (später Gärtler-Stelle 1946 Krätschmer Josef) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1669
Heinrich Neumann 1715 Friedrich Neumann 1751 Friedrich Neumann 1792 Georg Neumann 1825 Franz Greipel 1840 Josef Greipel 1846 Gottlieb Christ 1868 Franz Klos |
108 Thaler 120 Thaler 100 Thaler |
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Bauern-Stelle Nr. 22 (1946 Blaschke Johann) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1553
Philip Blaschke 1591 Andreas Blaschke 1639 Lorenz Blaschke 1678 Franz Blaschke 1717 Andreas Blaschke 1749 Hans G. Blaschke 1818 Karl Blaschke 1854 Josef Blaschke |
160 Thaler 150 Thaler 500 Gulden 1200 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 23 (1964 Kolb Josef) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1558
Michael Seidler 1624 Balthasar Seidler 1681 Michael Seidler wüste Stelle niedergebr. 1740 Heinrich Seidler 1789 Karl Seidler 1818 Franz Genendiger 1820 Johann Polzer 1856 Josef Kolb |
19 Thaler 100 Thaler 145 Thaler 3600 Gulden 3000 Gulden 3000 Gulden |
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Häusler-Stelle Nr. 24 (1946 Polzer Franz) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1760
Michael Böhnel 1807 Johann Polzer 1816 Josef Pitsch 1849 Franz Titz 1854 Johann Titz 1857 Johann Hartel |
56 Thaler 100 Gulden 160 Gulden 160 Gulden 345 Gulden |
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Gärtler-Stelle Nr. 25 (1946 Theimer Rudolf ¼ Hube) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1689
Andreas Böhnel 1730 Hans Mader 1758 Johann G. Mader 1778 Josef Seidler 1809 Heinrich Seidler 1848 Viktoria Seidler 1851 Johann Reimer 1869 Franz Theimer |
48 Thaler 50 Thaler 60 Thaler 500 Gulden 568 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 26 (1946 Körper Gustav) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1554
Christof G. Hampel 1582 Christof G. Hampel 1596 Hans Gutjahr 1634 Andreas Gutjahr 1688 Simon Partsch 1699 Johann Thim 1740 Hans Georg Appel 1781 Josef Appel 1809 Josef Titze 1818 Johann Partsch 1823 Josef Richter 1860 Johann Richter |
70 Thaler 75 Thaler 80 Thaler 100 Thaler 350 Gulden 350 Gulden |
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Bauern-Stelle Nr. 27 (1946 Franz Benischke) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1556
Ad. Benesch 1600 Joh. G. Bernt 1644 Adam Bernt 1683 Andreas Theimer 1724 Balthasar Theimer 1760 Karl F. Theimer 1802 Ignaz Theimer 1838 Franz Theimer 1852 Josef Blaschke |
160 Thaler 1000 Gulden 1200 Gulden 2700 Gulden |
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Bauernstelle Nr. 28 (1946 Mader Franziska) | ||
Bis zum Jahre 1821 war dieses Haus als Gemeindebrechhaus in Verwendung. 1821 kaufte dieses Haus Josef Scholz, Besitzer von Nr. 26 und 2/4 Huben Acker kamen dazu. (Abverkauf von Nr. 26 ) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1828
Josef Richter 1836 Karl Friedrich Jahn 1840 Franz Pitsch 1842 Josef Mader 1854 Johann Mader |
900 Gulden 800 Gulden 2170 Gulden 2600 Gulden |
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Gärtler-Stelle Nr.29 (1946 Wilhelm Benirschke Austragshaus) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1637
Johann Hartel 1674 Hans G. Hartel 1702 Andreas Mückstein 1738 Simon Mückstein 1776 Karl Greipel 1809 Ferdinand Hansel 1846 Johann Hansel 1861 Johann Hansel 1882 Wilhelm Benirschke |
24 Thaler 30 Thaler 38 Thaler 38 Thaler 80 Gulden 140 Gulden 330 Gulden |
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Gärtler-Stelle Nr. 30 (1946 Otto Schubert) | ||
Besitzer | Kaufpreis | |
1672
Heinrich Greipel 1711 Hans Greipel 1744 Christian Greipel 1776 Anton Greipel 1802 Anton Greipel 1806 Franz Stabel 1817 Johann Titz 1853 Franz Titz |
45 Thaler 56 Thaler 30 Thaler 60 Thaler 1000 Gulden 1600 Gulden |
Gehört zu Hsnr. 16
Erbgericht. 1855 kaufte Herr Josef (?) Heger aus Petersdorf von Heribert Baier aus Hof um den Preis von 4000 Fl. das Reigersdorfer Erbgericht teilweise. 1865 kaufte Herr Josef Krumpholz Reigersdorf vom Erbgericht das inbenannte (?) Kirchen Erbe um den Kaufpreis von 700 Fl. 1880 übernahm Herr Josef Heger Reigersdorf von seinem Vater Josef Heger das Erbgericht durch Erbfolge des Ältestgeborenen um den Preis von 8000 Fl. 1904 übernahm Wilhelmine, Tochter des Herrn Josef Heger und ihres Ehegatten Robert Rossmanith geb. in Gundersdorf erbrechtlich um den Preis von 10 000 Fl. das Erbgericht. 1917 ging der Besitz durch den Tod des Herrn Robert Rossmanith an Frau Wilhelmine Rossmanith über.
Reigersdorf
(Urbarium-Buch Schloß Sternberg) Im alten Urbarium-Buch aus dem Jahre 1624 wird im Jahre 1624 Thomas Öhler als Erbrichter urkundlich genannt. "Weil sein Richtergut zu gering sei, wird ihm laut eines Vertrages vom 2. Juli 1624 die Dazuschlagung zweier wüster Bauerngütlein bewilligt." Auch stellte ihm damals der Gutshauptmann Fr. Theimer eine Erneuerungs-Urkunde aus. |